Mit jedem Pflegegrad: mehr Unterstützung, mehr Würde

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Pflegebedürftigkeit kann plötzlich eintreten – sei es im Alter, nach einem Unfall oder durch eine Krankheit. In solchen Momenten ist es wichtig zu wissen, welche Unterstützung Ihnen zusteht und wie ein ambulanter Pflegedienst helfen kann.

Grundlage für die Leistungen der Pflegeversicherung ist die Einstufung in einen Pflegegrad. Dieser wird vom Medizinischen Dienst (MD) nach einem Begutachtungstermin vergeben. Je nach Pflegegrad (1 bis 5) stehen Ihnen unterschiedliche Hilfen zur Verfügung.

Zu den sogenannten Pflegesachleistungen zählen alle pflegerischen Unterstützungsmaßnahmen, die durch einen professionellen Pflegedienst erbracht und direkt mit der Pflegekasse abgerechnet werden. Dazu gehören unter anderem körperbezogene Pflege wie Hilfe beim Waschen, Ankleiden oder der Mobilität, aber auch die Unterstützung im Haushalt sowie bei der täglichen Versorgung. Darüber hinaus können auch Beratungseinsätze für pflegende Angehörige über die Pflegekasse abgedeckt werden.

Neben den regulären Sachleistungen gibt es weitere Unterstützungsmöglichkeiten, wie die Verhinderungspflege, wenn pflegende Angehörige verhindert sind, oder die Kurzzeitpflege im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt. Auch Pflegehilfsmittel, Zuschüsse zur Wohnraumanpassung und ein monatlicher Entlastungsbetrag von 125 Euro zur Unterstützung im Alltag gehören zum Leistungsspektrum.

Damit Sie die Leistungen erhalten, die Ihnen zustehen, beraten wir Sie umfassend und individuell – von der Antragstellung bis zur konkreten Versorgung. Denn gute Pflege braucht Vertrauen, Kompetenz und eine starke Partnerschaft.

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Pflegegrade

Was sind Pflegegrade?

Pflegegrade bestimmen, wie viel Unterstützung ein Mensch im Alltag benötigt. Es gibt fünf Pflegegrade – von 1 (geringe Beeinträchtigung) bis 5 (schwerste Beeinträchtigung mit besonderen Anforderungen). Je höher der Pflegegrad, desto mehr Leistungen zahlt die Pflegekasse – zum Beispiel Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder Zuschüsse für Hilfsmittel und Wohnraumanpassungen. Die Einstufung erfolgt durch den Medizinischen Dienst auf Antrag bei der Pflegekasse.

Pflegegrade: Pflegesachleistung Pflegegeld
PG1 - -

PG2 796 € 347 €

PG3 1.497 € 599 €

PG4 1.859 € 800 €

PG5 2.299 € 990 €

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Pflegesachleistung

Was bedeutet Pflegesachleistung?

Der Begriff Pflegesachleistung ist etwas irreführend – er hat nichts mit „Sachen“ zu tun. Gemeint ist damit die professionelle Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst in der häuslichen Umgebung. In diesem Fall rechnet die Pflegekasse direkt mit dem Pflegedienst ab – der Pflegebedürftige erhält also keine Geldleistung, sondern konkrete Dienstleistungen.

Zum Leistungsumfang gehören:

Körperbezogene Pflege (z. B. Hilfe beim Waschen, Anziehen)
Hilfe im Haushalt (z. B. Reinigung, Einkäufe)
Häusliche Betreuung (z. B. Unterstützung bei der Tagesstruktur, Kommunikation, Beschäftigung)

Die häusliche Betreuung umfasst auch Maßnahmen zur Förderung sozialer Kontakte und zur Unterstützung bei einem strukturierten Tagesablauf – etwa bei der Entwicklung eines regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus oder bei der Teilnahme an alltagsnahen Aktivitäten.

Monatliche Höchstbeträge für Pflegesachleistungen nach Pflegegrad:

Pflegegrad 2: bis zu 689 €
Pflegegrad 3: bis zu 1.298 €
Pflegegrad 4: bis zu 1.612 €
Pflegegrad 5: bis zu 1.995 €

Zusätzlich erhalten alle Pflegebedürftigen der Pflegegrade 1 bis 5 einen monatlichen Entlastungsbetrag von 125 €. Dieser ist zweckgebunden und kann z. B. für anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag eingesetzt werden. Die Erstattung erfolgt gegen Nachweis der entstandenen Kosten.

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Pflegegeld 2025

Das sollten Sie zum Pflegegeld wissen

Pflegegeld wird ausschließlich bei häuslicher Pflege gezahlt – also dann, wenn Angehörige, Freunde oder Bekannte die Pflege und Betreuung übernehmen. Wird diese häusliche Pflege zusätzlich durch einen professionellen Pflegedienst unterstützt, zahlt die Pflegekasse sogenannte Pflegesachleistungen. In diesem Fall wird das Pflegegeld anteilig gekürzt – und zwar in dem Maße, wie die Sachleistungen in Anspruch genommen werden.

Auch bei einer vorübergehenden Verhinderung der pflegenden Angehörigen – etwa durch Krankheit oder Urlaub – bleibt das Pflegegeld nicht komplett aus. Wird für bis zu sechs Wochen pro Jahr ein ambulanter Pflegedienst mit der Vertretung beauftragt, erhalten Pflegebedürftige immerhin noch die Hälfte ihres Pflegegeldes. Gleiches gilt bei einer Kurzzeitpflege von bis zu acht Wochen jährlich, zum Beispiel im Anschluss an einen Klinikaufenthalt: Auch hier wird die Hälfte des Pflegegeldes weitergezahlt, sofern eine vollstationäre Pflegeeinrichtung kurzfristig die Versorgung übernimmt.

Wichtig zu wissen: Pflegebedürftige, die dauerhaft in einem Alten- oder Pflegeheim betreut werden, erhalten kein Pflegegeld. Dieses steht ausschließlich Menschen zu, die zu Hause von privaten Helfern gepflegt werden.

Pflegegeld erhalten also nur diejenigen, deren häusliche Grundpflege und Betreuung durch Angehörige oder enge Bezugspersonen sichergestellt ist. Wird die Pflege ausschließlich privat organisiert – ohne Einsatz professioneller Pflegedienste –, wird das volle Pflegegeld gewährt.

Pflegegrad Pflegegeld pro Monat

Pflegegrad 1 0 Euro

Pflegegrad 2 347 Euro

Pflegegrad 3 599 Euro

Pflegegrad 4 800 Euro

Pflegegrad 5 990 Euro

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Kombinationsleistung

Kombinationsleistung – Pflegegeld und Pflegesachleistung sinnvoll verbinden

Pflegebedürftige mit Pflegegrad 2 bis 5 haben die Möglichkeit, Pflegegeld und Pflegesachleistung flexibel zu kombinieren.

Ob eine pflegebedürftige Person ausschließlich Pflegegeld (für selbst organisierte Pflege) oder Pflegesachleistungen (durch einen ambulanten Pflegedienst) in Anspruch nimmt, bleibt ihrer freien Entscheidung überlassen. Darüber hinaus gibt es eine dritte, besonders alltagstaugliche Option: die Kombinationsleistung.

Diese ist ideal, wenn ein Teil der Pflege z. B. durch Angehörige erfolgt, aber zusätzlich Unterstützung durch einen Pflegedienst nötig ist. In solchen Fällen kann ein Teil der Pflegesachleistung genutzt werden, während die nicht genutzte Differenz als anteiliges Pflegegeld ausgezahlt wird.

Beispiel:
Bei Pflegegrad 4 beträgt der Anspruch auf Pflegesachleistung 1.612 € monatlich. Wird davon nur 40 % in Anspruch genommen (also 644,80 €), so werden die verbleibenden 60 % des Pflegegeldanspruchs ausgezahlt. Bei einem vollen Pflegegeld von 728 € wären das 436,80 €.

Diese Kombination bietet Flexibilität im Pflegealltag – sowohl für Pflegebedürftige als auch für pflegende Angehörige.

Verhinderungspflege

Verhinderungspflege – Entlastung für pflegende Angehörige

Pflegepersonen leisten Tag für Tag Großes. Doch auch sie brauchen einmal Urlaub, eine Auszeit oder fallen krankheitsbedingt aus. Für diese Fälle gibt es die Verhinderungspflege:

Die Pflegekasse übernimmt die Kosten für eine notwendige Ersatzpflege, wenn die reguläre Pflegeperson vorübergehend verhindert ist – für bis zu sechs Wochen pro Kalenderjahr.

Voraussetzungen

Die pflegebedürftige Person muss mindestens Pflegegrad 2 haben.
Die private Pflegeperson muss den Pflegebedürftigen mindestens sechs Monate zu Hause gepflegt haben.

Leistungshöhe Maximalbetrag

1.612 Euro pro Kalenderjahr
Wer übernimmt die Ersatzpflege?

Ersatzpflege durch nicht verwandte Personen
(z. B. ambulante Pflegedienste oder Bekannte außerhalb des Haushalts):
➤ bis zu 1.612 Euro jährlich.
Ersatzpflege durch nahe Angehörige oder Personen im gleichen Haushalt
➤ Erstattung bis zur 1,5-fachen Höhe des monatlichen Pflegegeldes des jeweiligen Pflegegrades.
➤ + Nachweise von z. B. Fahrkosten oder Verdienstausfall → Gesamtleistung kann ebenfalls auf 1.612 Euroerhöht werden.

Zusätzliche Mittel aus der Kurzzeitpflege

Bis zu 50 % des Betrags für die Kurzzeitpflege (max. 806 €) können auf die Verhinderungspflege übertragen werden.
Damit stehen insgesamt bis zu 2.418 Euro jährlich für die Ersatzpflege zur Verfügung.

Das ist besonders hilfreich, wenn eine längere Ersatzpflege zu Hause notwendig ist – ohne stationären Aufenthalt.

Pflegegeld während der Verhinderungspflege

Während der Verhinderungspflege wird:

- bis zu 6 Wochen lang die Hälfte des Pflegegeldes weitergezahlt

- die Beitragszahlung zur Renten- und Arbeitslosenversicherung fortgeführt.

So bleiben der Rentenanspruch und der Versicherungsschutz für die Pflegeperson vollständig erhalten.

Mit Herz pflegen. Mit Plus wirken

Mit jedem Pflegegrad: mehr Unterstützung, mehr Würde

Wo Pflege auf Herz trifft

Verhinderungspflege – Entlastung für pflegende Angehörige

Voraussetzungen

Leistungshöhe Maximalbetrag

Zusätzliche Mittel aus der Kurzzeitpflege

Pflegegeld während der Verhinderungspflege

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